kpw-photo: Sozialdokumentarische Photographie
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GöttingerInnen für Demokratie und eine Perspektive für GriechenInnen
20.8.2015 /13.7.2015
Persönliche Vorbemerkung: ich habe mehr Frage- denn Ausrufungszeichen zur Syriza- oder Tsipras-Politik! Trotz alledem - auf die klassische Pete Seeger-Frage: auf welcher Seite stehst Du? kann ich nur sagen: nicht auf Seiten der Troika.
 
Lesenswert: Wolfgang Strecck in Spiegel Online am 6.7.2015 und die Kommentierung der Zeitschrift SOZIALISMUS
 
Weitere Lesehinweise vom 20. August 2015, nachdem das schändliche Diktat durch die Parlamente und in Kraft ist: Jakob Augstein auf SPON vom 20.8.2015 und ein Artikel aus "Z.Zeitschrift für marxistische Erneuerung".
 

Die OXI-Tafel auf der Solidaritätskundgebung für die Opfer der Troika-Politik in Griechenland hat (gewollt oder ungewollt, aber leider vermutlich realtistisch) den wahrscheinlichen Gang der Dinge visualisiert: die Opfer werden bluten, und die Restlinken in Europa werden es wohl nicht verhindern können. Dieses Mal wäre ich extrem erfreut, mit meiner Prognose vollkommen daneben zu liegen. - Meinen Respekt allen, die sich trotz gesundheitsgefährdenden Temperaturen aufgemacht hatten, Solidarität zu zeigen, na ja: zu symbolisieren.

Spinner auf dem Weg zum Gänseliesel-Küssen? Diesmal nicht: trotz aller Unterschiede im Einzelnen fanden menschen sich in Solidarität zu den Opfern zusammen.
Es stehen noch einige im Schatten: die Kundgebung beginnt
Sabine Lösing (Mitglied des Europa-Parlamtents) ist dem "Raumschiff-Bürokraten-Europa" entstiegen und stellt sich den Wählern, wenn auch nicht alle gekommen waren. Eine schwierige Situation, die weit über einen Job hinausgeht.
Ob es Zufall ist oder auf die künstlerische Leistung des Plakat-Malers zurückgeht: das Rot, das wie Blut aus dem Oxi fließt, kann schnell realistisch werden.
OXI
Auch der DGB-Kreis ist auf der Kundgebung vertreten - am Mikrofon Agnieszka Zimowska - und dürfte vielen seiner Mitglieder etwas voraus zu sein (Schätzung des Photographen - kpw)
 

Veranstalter_innen: attac Göttingen DGB Kreisverband Göttingen , Partei DieLinke Kreisverband Göttingen/Osterode , Linksjugend [´solid] Göttingen

2.7.15 Aufruftext zur Veranstaltung: Kreisverband der Partei DieLinke Göttingen/Osterode
"Die Kürzungspolitik der 'Institutionen' ist erpresserisch. Sie hat Griechenland in eine humanitäre Katastrophe und in eine ökonomische Sackgasse geführt. Das Referendum ist die richtige Antwort des griechischen Parlaments auf die antidemokratische Austeritätspolitik mitsamt ihrer fatalen Folgen. Die Bundesregierung unter Angela Merkel, Wolfgang Schäuble und Sigmar Gabriel trägt mit ihrem unnachgiebigen Beharren auf ihrer Austeritätspolitik hierfür eine große Verantwortung. Mit Drohungen und Warnungen zu versuchen, die griechische Bevölkerung weiter zu verunsichern und zu beeinflussen, ist inakzeptabel und würdelos. Es geht nicht um einen Kampf zwischen Griechenland und Europa. Es geht um zwei entgegengesetzte Visionen von Europa: Unser Europa ist ein Europa der Solidarität und Demokratie, ein Europa von Unten ohne Grenzen. Wir stehen an der Seite der griechischen Bevölkerung und ihrer demokratisch gewählten Regierung. Ein 'Nein - OXI' beim Referendum bedeutet ein Nein zur EU-Kürzungspolitik und böte die Chance für einen Politikwechsel in Griechenland und einen Kurswechsel in Europa.(...) Nein zur Sparpolitik ! Ja zur Demokratie !"

 
weiteres unter: goest
 
Noch ein Blick auf die diffirenzierte Argumentation von attac
Eine VertreterIn von ATTAC trägt eine Resolution vor
 
Auf Beiträge weiterer Organisationen, die sich in der Solidarität engagieren, kann hier nur hingewiesen werden.
 
Sabine Lösung: Statement
 
An der Kundgebung waren weitere Organisatioen beteiligt, die ihre besondern Beiträge selbst dokumiert haben.

Im Laufe der Kundgebung äußerte sich ein Kollege, der (so weit ich das beurteilen konnte) die KKE-Position vertrat; wenn ich das richtig gesehen habe, hätte er seine Position durchaus vortragen können - hätte er sich denn beim Koodinator gemeldet. So störte er nur die (fragile) Solidarität der Wenigen.

 
Das "Massenbild" - sorry GenossInnen, mehr haben wir (wieder einmal) nicht zu bieten.
 
Das GT hatte einen Profi-Photografen geschickt, berichtete aber nicht (mein Stand 7.7.2015)
 

Nachtrag: nach dem klaren Nein in der Volksabstimmung sah sich die griechische Regierung am 13. Juli 2015 gezwungen, dem Diktat der Geldgeber zuzustimmen. Damit ist zunächst der "Grexit" mit seinen unabsehbaren Folgen aufgeschoben, aber es bleibt sehr fraglich, ob die vereinbarten Maßnahmen es Griechenland erlauben, aus der Krise zu kommen. Wahrscheinlich sind eher eine weitere Zuspitzung und Elend für viele GriechInnen, bis es einen Schuldenschnitt gibt.

Zur Politik von Merkel/Schäuble und Gabriel: siehe den Kommentar in SPON am 13. Juli 2015

 

 

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